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Die Geschichte

Stöckenius - seit 1865

Der Gründer des Geschäfts, Daniel Stöckenius, erblickte 1836 in Homberg bei Kassel die Welt. Nachdem er 1855 seine Lehre als Buchbindemeister bei seinem Grossvater beendet hatte, zog der junge Daniel mit seinem Gesellenwanderbuch in die Welt hinaus. Nach einigen Jahren erreichte Daniel das Oberengadin. Bei Ludwig Meier, der in Samedan ein Geschäft führte, fand Daniel eine Anstellung als Buchbinder. Letzterer lehrte ihn zudem, ein Geschäft mit Alltagsartikeln zu führen.

1861 entschied sich Daniel Stöckenius nach Scuol zu ziehen, wo er in Scuol-Sot eine Buchbinderei mit kleinem Laden einrichtete. Damals waren Scuol-Sot und Scuol-Sura noch zwei getrennte Ortschaften, da der Stradun noch nicht existierte. Als 1862 die Hauptstrasse von Nairs nach Scuol gebaut wurde, entschied sich Daniel, an dieser einen alten Stall zu kaufen. Diesen baute er zu einer Wohnung mit kleinem Geschäftslokal um.

Am 15. Juni 1865 wurde mit der Eröffnung der Filiale in Nairs (im heutigen Gebäude der Carola-Quelle) offiziell die Firma Stöckenius gegründet. Mittlerweile waren auch Daniels Neffe Adolf und sein jüngerer Bruder Ludwig nach Scuol gezogen. Der Ältere übernahm 1891 das Geschäft, und Daniel setzte sich in seiner Heimat zur Ruhe.

Die zwei Brüder entschlossen sich, auch in Vulpera beim ehemaligen Hotel Waldhaus, eine Filiale zu eröffnen. Ende des 19. Jahrhunderts erreichte die Fremdenindustrie im Unterengadin neue Dimensionen und so entschlossen sie sich 1897/98 auf dem Grundstück neben dem „Stall“ an der Hauptstrasse ein neues, für die damalige Zeit, grosses Geschäftshaus zu bauen. In diesem befindet sich heute noch die Firma Stöckenius.

Als Adolf 1937 starb, übernahm sein Bruder Ludwig das Geschäft. 1942 starb auch dieser und sein zweitältester Sohn Adolf (mein Grossvater) übernahm das Ruder. Er führte das Geschäft zusammen mit seiner Frau Olga (geb. Müller), bis er 1969 krankheitsbedingt die Geschäftsleitung an seinen Sohn Heini übergeben musste.

1970 erfolgte eine totale Renovation des Geschäfts und 1979 wurde das Untergeschoss in Ladenfläche umgewandelt. Als mein Grossvater  1981 verstarb, übernahm mein Vater zusammen mit seiner Ehegattin Ursula (geb. Kunz) das Unternehmen in 4. Generation. Als der Tourismus im Unterengadin 1999 mit der Eröffnung des Vereina-Tunnels einen Boom erlebte, war es an der Zeit, das Geschäft erneut umzubauen. Dies geschah im Frühling 2003. Der wachsenden Nachfrage nach Spielwaren und Papeterie-/Büroartikeln wurde nachgekommen und das Angebot ausgebaut. Im Untergeschoss wurde das Kleidersortiment aufgegeben und es entstand die heutige Papeterie. Im Obergeschoss entstand eines der grössten Spielwaren-Fachgeschäfte im Kanton Graubünden.

Nachdem mein Vater Heini das Geschäft über 40 Jahre lang geführt hatte, trat er im Frühling 2011 seinen verdienten Ruhestand an. Zu diesem Zeitpunkt habe ich das Geschäft in 5. Generation übernommen und freue mich jeden Tag aufs Neue, das traditionsreiche Unternehmen mit Stolz weiterzuführen.

An dieser Stelle möchte ich mich von ganzem Herzen bei unserer treuen Kundschaft bedanken und freue mich, Sie bald wieder in unserem Geschäft begrüssen zu dürfen…

Adrian Stöckenius

Zeitungsinserat vom 15. Dezember 1866

Filiale „bei der Brücke“, Nairs (ca. 1900)

Geschäftshaus Stradun 324 / Scuol (ca. 1920)

Stradun, Scuol